Die Geschichte der Lions International

Lions Clubs International ist eine weltweite Vereinigung freier Menschen, die in freundschaftlicher Verbundenheit bereit sind, sich den gesellschaftlichen Problemen unserer Zeit zu stellen und uneigennützig an ihrer Lösung mitzuwirken. „We Serve“ Lions helfen. Ob in Kinder- und Jugendprojekten, bei der Unterstützung Sehbehinderter oder in Ländern der Dritten Welt – Lions engagieren sich ehrenamtlich für Menschen, die Hilfe brauchen. Dabei kümmern sie sich um die Mitmenschen in ihrer Nachbarschaft genauso wie um Notleidende in aller Welt.

„We Serve“ („Wir dienen“) ist unser Motto. Mit fast 1,4 Millionen Mitgliedern weltweit ist Lions Clubs International (LCI) eine der größten Nichtregierungsorganisationen. Lions initiieren eigene Projekte oder unterstützen nützliche Projekte von Partnerorganisationen. Übergeordnetes Ziel ist dabei die Hilfe zur Selbsthilfe. Die Stiftung von Lions Clubs International (LCIF) gewährt jährlich Zuschüsse in Millionenhöhe, um weltweit humanitäre Hilfe zu gewährleisten. Neben sozialen Zielen fördern Lions auch kulturelle Projekte und setzen sich für Völkerverständigung, Toleranz, Humanität und Bildung ein.

Die Internationale Vereinigung der Lions Clubs war zunächst nichts als ein Traum von Melvin Jones, einem Geschäftsmann aus Chicago. Er war der Überzeugung, dass Business-Clubs ihren Horizont über rein geschäftliche Belange hinaus erweitern und sich für ein besseres kommunales Zusammenleben und eine bessere Welt einsetzen sollten.

Jones‘ Business-Club, der Business Circle of Chicago, sah das genauso. Nachdem er zu gleich gesinnten Gruppen in den USA Kontakt aufgenommen hatte, fand am 7. Juni 1917 in Chicago das Gründungstreffen statt. Der neue Club nahm den Namen einer der eingeladenen Gruppen, der „Association of Lions Clubs“, an. Im Oktober 1917 fand in Dallas der erste nationale Kongress statt, bei dem eine Satzung verabschiedet sowie Zusatzbestimmungen, Ziele und ethische Grundsätze festgelegt wurden.

Der Welt-Organisation von Lions Clubs International gehören bedeutende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens an, darunter eine Reihe von Staatsoberhäuptern. Oberster Repräsentant ist der Internationale Präsident. 1945 war Lions Clubs International maßgeblich an der Gründung des Sektors der Nichtregierungsorganisationen bei den Vereinten Nationen beteiligt und ist neben Rotary International die einzige Serviceorganisation, die als beratender Partner mit der UNO einen Konsultarstatus hat.

Der erste deutsche Lions Club wurde 1951 in Düsseldorf gegründet. Derzeit engagieren sich in der Bundesrepublik über 51.000 Mitglieder in über 1.500 Clubs für die Gemeinschaft und für Menschen in Not. Ursprünglich war die Lions-Bewegung in Deutschland eine reine Männersache. Das hat sich geändert. Heute gibt es auch viele Damen- und gemischte Clubs.

Die deutschen Lions Clubs sind im Multi-Distrikt 111-Deutschland der Internationalen Vereinigung zusammengeschlossen und werden durch den Vorsitzenden des Governorrates (GRV) vertreten. Schwerpunkte des Engagements sind u.a. verschiedene Programme für Kinder und Jugendliche sowie der weltweite Kampf gegen Blindheit. Die Lions-Jugendprogramme umfassen den internationalen Jugend- und Schüleraustausch, die Präventionsprogramme Lions-Quest, Klasse 2000 und Kindergarten plus, Lions Young Ambassador, den Friedensplakatwettbewerb sowie den Lions Jugend-Musikpreis. Daneben engagieren sich Lions im Bereich Gesundheit und Prävention, helfen nach Katastrophen, organisieren Hilfslieferungen und tragen zum Erhalt deutscher Kulturdenkmäler bei. Die deutschen Lions Clubs und das Hilfswerk der Deutschen Lions e.V. (HDL) helfen, wo sich Menschen in körperlicher und seelischer Not befinden.

Gemeinnützige Projekte

Ein Großteil der deutschen Lions-Hilfe fließt in gemeinnützige Projekte und an bedürftige Menschen im Inland. In den letzten Jahren wird die Jugend-, Behinderten- und Altenarbeit besonders gefördert. Vermehrt werden auch viele Tafeln, die Bedürftige mit Lebensmitteln versorgen, von Lions Clubs vor Ort unterstützt. Bereits seit vielen Jahren werden schwerstverletzte Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten im Friedensdorf International in Oberhausen aufgenommen und behandelt.

Kampf gegen Blindheit

Schlechtes Sehen und Blindheit sind ein schweres Los. Lions unterstützen deshalb in Deutschland über das Hilfswerk der Deutschen Lions den Aufbau und die Arbeit von Augen-Hornhautbanken. Auch für die Bekämpfung von vermeidbarer Blindheit in Entwicklungsländern setzen Lions sich international im Rahmen ihrer Kampagne „SightFirst“ besonders engagiert ein. Inzwischen haben die deutschen Lions ihre Hilfe erweitert. Mit „Lichtblicke für blinde und gehörlose Menschen“ realisieren sie zusätzlich zu den deutschen SightFirst-Projekten in Afrika, etwa im Kongo, in Ruanda und Uganda, aktuell auch ein Projekt für seh- und mehrfachbehinderte Kinder in Sambia, in Brasilien sowie ein landesweites Hilfsprogramm für gehörlose Menschen in Bolivien. Außerdem finanzieren die Lions seit Jahren erfolgreich Augenarzt-Stipendien, die jungen Ärzten in Afrika eine qualifizierte Ausbildung ermöglichen, die später direkt den Hilfsprojekten zugute kommen kann. Dieses Programm läuft über das HDL bereits seit dem Jahr 2000 und wird – auch über die Kampagne SightFirst II hinaus – kontinuierlich fortgeführt. Mit der Aktion „Hilfe für kleine Ohren“ sammeln Lions gebrauchte Hörgeräte für bedürftige Kinder.

Entwicklungshilfe

Nachhaltige und zukunftsweisende Bildungsangebote für bedürftige Familien und Kinder stehen im Rahmen von Entwicklungshilfeprojekten im Vordergrund. Sie werden regelmäßig durch Fördermittel des deutschen Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung unterstützt.

Mit „modernen CARE-Paketen“, die keine Lebensmittel, sondern eine Anschubfinanzierung für „Einkommensschaffende Maßnahmen durch die Gründung von Spar- und Kreditgemeinschaften“ enthielten, unterstützten Lions eine Idee von Muhammud Yunus, der für die Vergabe von Mikrokrediten mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Mit Hilfe des Programms „SODIS: Solar Water Disinfection“ (www.lions-sodis.de) können Menschen in Entwicklungsländern Trinkwasser gewinnen. Schulungen der Bevölkerung zur Methode sowie die längerfristige Begleitung und Evaluation fanden in den letzten Jahren in Ghana statt und werden demnächst auf andere Länder ausgeweitet.

Katastrophenhilfe in aller Welt

Überall dort, wo Katastrophen passieren, ist schnelle Hilfe für die betroffenen Menschen gefragt. In Deutschland koordiniert und begleitet das Hilfswerk der Deutschen Lions clubübergreifende Hilfsaktionen. Vor Ort setzen bewährte und zuverlässige Kooperationspartner Sofortmaßnahmen wie die Versorgung mit Trinkwasser und Nahrungsmitteln, medizinische Hilfe und das Errichten von Notunterkünften um. In einem weiteren Schritt geht es dann um nachhaltige Hilfe wie z.B. den Wiederaufbau von Gebäuden und Infrastruktur. In den letzten zwei Jahren wurde u.a. Hilfe bei folgenden Katastrophen realisiert: Syrien / Winterhilfe für Flüchtlinge (2015/16), Nepal / Erdbeben (2015), Liberia / Kampf gegen Ebola (2014/15), Serbien / Flutkatastrophe (2014)